Und dann kam der Abend

Ausgelassene Stimmung, die Besucher schwärmen über die Wiesn und kaum einer rennt durch die Menge. Doch dann. Dann kam die Dämmerung und die Stimmung veränderte sich.

Wer öfter auf der Wiesn ist oder war, der kennt dieses Gefühl, wenn man sich abends denkt: die Stimmung ist irgendwie anders.

Tagsüber ist es ein fröhliches Umherschlendern auf der Wiesn. Viele Familien, viele Rentner, die gemütlich ihre Maß trinken und alle sind entspannt. Wenn es dunkel wird, kippt diese Stimmung. Aus Umherschlendern wird eine Raserei. Jugendliche, die von einem Fahrgeschäft ins Nächste sprinten. Oder an der Türe zu einem der Festzelte noch um Einlass betteln, obwohl bereits das Schild hängt, das einem sagt: nö, das Zelt ist voll, jetzt geht erstmal nix. Betrunkene, die beim Versuch den Text von Cordula Grün zu grölen bereits am Namen Cordula scheitern und aus ihr eine Carola machen. Taumelnde Gestalten, die sich krampfhaft überlegen wo die nächste Toilette ist und sich dann des Druckes wegen auf die Beine machen. Alles friedlich wohlgemerkt. Es beschleicht mich das Gefühl, dass die Wiesn abends hektischer wird. Viel mehr Menschen haben plötzlich die Eingebung, dass ein kurzer Sprint in einer Menschentraube eine sinnvolle Idee ist. Die Wiesn im Dunklen ist eine andere als die am Tag. Am schönsten ist aber sowieso das Lichtspiel auf dem Oktoberfest 2019: