Rekordjagd oder Traditionsfest

Der neue Wiesnchef Christian Scharpf (SPD) setzt beim Münchner Oktoberfest 2025 auf Qualität statt Quantität. Obwohl das größte Volksfest der Welt jährlich rund sieben Millionen Besucher anzieht, betont Scharpf: „Wir müssen nicht Rekorden hinterherjagen.“ Ein leichtes Plus über sieben Millionen Gäste sei „absolut gesund“, doch eine stetige Steigerung sei nicht das Ziel.

Im Vorjahr zählte die Wiesn etwa 6,7 Millionen Besucher, während 2023 mit 7,2 Millionen Gästen ein Rekord aufgestellt wurde. Scharpf warnt davor, dass bei zu vielen Besuchern die Atmosphäre leiden könnte: „Immer mehr, immer höher, immer weiter ist nicht unser Fokus.“

Interessanterweise verfolgt Scharpf dennoch einen persönlichen Rekord: Als passionierter Wiesn-Gänger plant er, das Fest an allen 16 Tagen zu besuchen – eine Steigerung gegenüber seinen studentischen Zeiten, in denen er 14 Tage schaffte.

Die Mehrheit der Wiesn-Besucher stammt aus Bayern, wobei über 40 Prozent direkt aus München kommen. Internationale Gäste machen etwa 20 Prozent aus. Mit durchschnittlichen Ausgaben von 90 Euro pro Besucher und einem geschätzten Gesamtwirtschaftswert von 1,48 Milliarden Euro im letzten Jahr bleibt das Oktoberfest ein bedeutender Wirtschaftsfaktor – auch ohne neue Besucherrekorde.