Der Herr der Zelte

Wo werden eigentlich die Zelte des Oktoberfestes gelagert? 13 große Festzelte in dem beschaulichen Ort Dasing – ein toller Anblick! Wir durften uns auf dem Firmengelände des Familienbetriebs Pletschacher umsehen und sprachen mit dem Chef Toni über die Lagerung und den Aufbau der Wiesn-Zelte.

Toni Pletschacher (53) ist zuständig für den Zeltverleih und die Logistik des Oktoberfestes in München. Auf der Wiesn 2018 wird er erneut etwa 90 % aller Groß- und Kleinzelte auf das Gelände fahren und mit der Hilfe seines Teams aufstellen. Alleine in einem Zelt arbeiten zu Spitzenzeiten fünf bis 15 ausgebildete Zimmerleute am Auf- und Abbau. In mehreren großen Hallen, auf dem Firmengelände des Familienbetriebs, türmen sich WC-Anlagen, Boden-, Dach- und Wandelemente von insgesamt 13 großen Wiesn-Zelten. Dazu zählen unter anderem der Schottenhamel, die Bräurosl, das Weinzelt, das Löwenbräu-Festzelt und viele Weitere. Zudem stehen auf dem riesigen Arial ca. 360 Überseecontainer mit Deko-Material, Bestuhlung und anderen Einrichtungselementen für die zahlreichen Zelte.

Schnell wird klar: Wiesn-Zelte zu lagern braucht viel Platz. Auch weil der Familienbetrieb die Zelte nicht nur lagert sondern kontinuierlich repariert, verbessert und jährlich ältere Elemente gegen neue ersetzt. 1999 baute die Firma Pletschacher das erste große Wiesnzelt – Das Löwenbräu-Festzelt. Bis heute folgten ein knappes Dutzend weitere große- und kleine Festzelte für die Wiesn. So kommt die Firma Pletschacher, alleine mit den selbstgebauten großen Festzelten, auf eine Fläche von ca. 30.000 Quadratmeter auf dem Oktoberfest 2018.

Pro Großzelt werden zwischen 70 und 100 LKW-Ladung auf die Theresienwiese gefahren. So kommen, für alle Großzelte aus den Lagerhallen der Firma Pletschacher, über 1000 LKW-Ladungen zusammen. Viele davon als „Schwerlast-Transport“, da viele Teile zu breit, lang oder hoch für einen normalen Tieflader sind. Die Koordination ist dabei jedes Jahr aufs Neue ein Mamut-Projekt für alle Beteiligten.

Aber das ist noch lange nicht alles was die Holzbaufirma zu bieten hat. Das ganze Jahr werden komplexe Holzkonstruktionen wie Dachstühle, Fertig-Häuser, Lager- und Turnhallen geplant und anschließend hergestellt. Der Festzelt-Experte ergänzte dazu passend: „Wir machen alles was mit Holz zu tun hat„. Nachdem Tonis Großvater, Anton Pletschacher die gleichnamige Firma 1948 als ein „Ein-Mann-Unternehmen„ in Harthausen gründete, wuchs diese stetig weiter. Genau 41 Jahre später zieht die komplette Firma an seinen heutigen Standort Dasing. Bereits 1993 hatte der Familienbetrieb 45 Mitarbeiter. Bis heute vergrößert sich Pletschacher in alle Bereiche des Holzbaus. Wir drücken die Daumen für weitere 70 Jahre Erfolgsgeschichte und wünschen Toni, und seinen Mitarbeitern einen reibungslosen Aufbau für das größte Volksfest der Welt. Wir bleiben an der Sache dran und berichten wieder vom Aufbau der Wiesn 2018.