D-Mark auf der Wiesn

Dass das Oktoberfest durchaus traditionsbewusst ist, ist allgemein bekannt. Trachten säumen die Straßen und das Bier wird auch nach jahrhundertealten Rezepturen gebraut. Aus den Festzelten ertönen die immergleichen Märsche, die auch nicht mehr als taufrisch gelten können. Ganz zu schweigen von den Schlagerwellen, die pro Jahr maximal durch zwei vielleicht auch einmal drei neue Hits ergänzt werden. Im Kern bleibt auf der Wiesn also alles beim alten und die Zeit ein klein wenig stehen. Dass man auf dem größten Volksfest der Welt jetzt auch noch eine Verwendung für alte D-Mark findet ist dann aber doch überraschend.

Zahlen kann man mit den alten Münzen zwar nichts mehr, direkt am Wiesn-Eingang können die Besucher dieses Jahr aber ihre übrigen D-Mark-Scheine und Münzen tauschen. Gerade einmal 23 Mark braucht man für eine Maß Bier. Durchschnittlich gaben die Wiesn-Besucher 2014 64,84€ pro Person auf dem Oktoberfest aus. Wem das Bargeld in der Tasche nicht reicht, kann sich ganz einfach auf dem Festgelände an mehreren Geldautomaten frisches Bargeld besorgen. Soweit so normal: Direkt am Haupteingang der Wiesn befindet sich dieses Jahr ein Bankcontainer der Firma SecuriCoin, der einen ganz besonderen Service anbietet. Am Automaten können alte D-Mark-Scheine und Münzen in Euro umgetauscht werden.

So einfach ist man seine Geldreserven noch nie losgeworden. D-Mark nehmen heutzutage nur noch die wenigsten Banken an. Will man die Sammlerstücke umtauschen, muss man meist zur Bundesbank. Wer das Prozedere schon mal mitgemacht hat, will das meist nicht noch einmal durchleben. Ein Besuch bei der Bundesbank kostet Zeit und Nerven. Da tauscht man doch lieber gleich auf dem Oktoberfest.

Das letzte Mal als auf dem Oktoberfest mit D-Mark bezahlt wurde kostete die Maß übrigens 12,8 Mark. Umgerechnet sind dies 6,54€. Wer also noch alte Mark zu Hause hat und diese möglichst schnell loswerden möchte, kann das Geld einfach beim nächsten Wiesnbesuch einpacken. Mittlerweile kostet die Maß zwar 23 Mark, das tut dem Spaß aber bestimmt keinen Abbruch.