Der Family-Effekt schlägt zu

Eine sommerliche, entspannte und erfolgreiche Wiesn geht zu Ende.

Es war eine „Familien- und Seniorenwiesn“, sagt Wiesn-Chef Josef Schmid, zweiter Bürgermeister der Landeshauptstadt München, auf der Abschlusskonferenz zur Wiesn 2018. Ein entspanntes Fest war das 185. Oktoberfest und alle Beteiligten blicken zufrieden auf die vergangenen 16 Wiesn-Tage zurück.

Gemütlich ging es auf der diesjährigen Wiesn zu. Die Familie hat das Oktoberfest zurückerobert und auch die Generation „60 plus“ hatte wieder Lust auf einen Besuch auf der Theresienwiese. Damit war dieses Jahr jeder dabei: von jung bis alt und einmal quer über die Weltkugel verteilt. Die Spitze der ausländischen Gäste führten wieder die US-amerikanischen Besucher an, dicht gefolgt von ihren britischen Kollegen. Insgesamt tummelten sich 2018 Touristen aus 67 Nationen auf dem Festgelände. Das Wiesnpostamt hatte daher allerhand zu tun. Maßkrüge nach Australien, Lebkuchenherzen nach Italien und Österreich. Unsere südlichen Nachbarn wissen eben, wie man das Herz der Liebsten erobert oder die Mutti standesgemäß grüßt, wie Marcus da Gloria Martins lachend hinzufügt.

Die insgesamt geschätzt 6,3 Millionen Besucher (6,2 im Vorjahr) zeigten ihre Wiesn-Liebe aber nicht nur beim Souvenirkauf. Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen und so vermelden die Sprecher der großen und kleinen Wiesnwirte ein plus von 10 Prozent in der Küche bei gleichbleibendem Bierkonsum von 7,5 Millionen Maß. Der Verzehr von alkoholfreien Getränken nahm ebenso um 10 Prozent zu. Damit ist ein klarer Family-Effekt zu erkennen. Schließlich sind Limo und Co gerade bei Kindern sehr beliebt. In der Ochsenbraterei wurden dieses Jahr 124 Ochsen verspeist. Die Kalbsbraterei meldet einen Verzehr von 48 Kälbern. Die beliebtesten Wiesn-Gerichte waren aber auch dieses Jahr die Traditionsgerichte wie Ente, Haxn oder Scheinebraten.

Damit sind Festleitung, Schausteller, Marktkauffleute und Wirte sehr zufrieden mit dem Verlauf der Wiesn 2018. Auch Polizei, Feuerwehr und Aicher Ambulanz zeihen eine positive Bilanz. Bei insgesamt ungefähr 17000 Einsätzen sind die Straftaten um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Besonders auffällig ist der Rückgang der Sexualdelikte um 32,3 Prozent. Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins freut sich über diesen Etappenerfolg und spricht eine „Hoffnung auf Umdenken“ aus. Skurrile Fälle hat die Wiesn-Wache dieses Jahr ebenso erlebt: Dank illegalen Gewerbetreibenden hängt das Büro jetzt mit Heliumballoons voll. Da soll noch einer sagen, die Polizei hätte kein Spaß bei der Arbeit!

Das war’s! Der Wahnsinn hat heute ein Ende. Schön war die Wiesn 2018. Jetzt heißt es Abschied nehmen und bis nächstes Jahr!